Montag, 23. November 2015

Immer wieder dieser 'Boah geil'-Moment

Alles was ich bislang, nach bereits fast 2 Monaten, in Kanada erkundet habe ist Toronto. Aber Toronto ist auch groß, es ist schließlich eine 3-Millionen Metropole und so hat auch diese Stadt allein viel zu bieten.

Die ersten Eindrücke waren schon überwältigend. Die Taxi fahrt vom Flughafen zum Hostel, zunächst in der Abenddämmerung, dann im Dunkeln, war schon eine Erfahrung wert. Millionen von Lichter, ein Wolkenkratzer höher als der andere, leuchtene Reklamen - wie man sich eben eine Nordamerikanische Großstadt vorstellt - 'boah geil'.

Nach einigen Wochen tendiert man dann dazu, zu meinen, jede Ecke sehe gleich aus und letztendlich sind Wolkenkratzer doch nur große Glaskästen, deren einziger Unterschied das Logo der Bank ist, die ihr Image mit besagten Gebäuden schmückt. Und dann unternimmt man was neues; so hab ich zum Beispiel ein öffentliches Schwimmbad gefunden, in dem ich ein paar Bahnen schwimmen kann. Entspannt vom Wasser und erschöpft vom Sport, kommt man aus dem Gebäude, geht um die Ecke und sieht die Skyline aus einem ganz anderen Winkel mit ganz anderen Augen - 'boah geil'.


Eines Tages, wunderschönes Wetter, habe ich aus Langeweile beschlossen einen Spaziergang an der Harbourfront zu machen. Also bin ich nach und nach von Hafenbecken zu Hafenbecken geschlendert und habe den Blick auf die Inseln vor der Küste genossen. Nachdem ich mich an der unendliche Weite vom Lake Ontario satt gesehen hatte, was ziemlich schwer ist, habe ich mich eher aus Zufall mal der Stadt zu gewendet. So eröffnete sich mir erneut eine neue Perspektive auf die Stadt. Plötzlich erstreckt sich der CN-Tower in den Himmel, neben der restlichen Skyline und davor alte Speicher- und Fabrikgebäude aus roten Backsteinen aus alten Zeiten - 'boah geil'.


Nach gewisser Zeit habe ich mich dann aufgemacht, die Toronto Islands zu erkunden. Die liegen ca. 3 Kilometer vor der Küste, was in Relation zur flächenmäßigen Größe der Stadt ein Katzensprung ist, 15 Minuten mit der Fähre. Bei Beginn der Fährfahrt ein ähnlicher Blick, wie von der Habourfront aus, aber mit zunehmender Entfernung wurde die Stadt immer kleiner aber der Blick wirkte kompletter. Nun bin ich im Hellen aufgebrochen und wollte im Dunkeln zurück, was bedeutet, dass ich die Dämmerung auf der Insel begutachten konnte. Nach kurzer Weile hatte ich ein schönes Plätzchen gefunden und durfte so in Postkartenoptik beobachten, wie die Umrisse der Stadt langsam im Dunkel der Nacht verschwinden, während dafür Licht für Licht die Stadt wieder erleuchtete - 'boah geil'.



Geprägt vom Blick von den Islands, wollte ich den CN-Tower unter ähnlichen Bedingungen besuchen. Also habe ich auf einen klaren Tag gewartet und mich dann aufgemacht, die Stadt von oben zu sehen. Ticket gelöst, in den Fahrstuhl gestiegen und auf geht's 350m in die Höhe zur Besucherplattform. Und plötzlich kannst du annähernd begreifen wie riesig diese Stadt ist, hinzu der ungewohnte aber umso schönere Blick von oben auf die Skyline - 'boah geil'.
Nach und nach hat sich die Sonne gesenkt, sodass ich kurz darauf, leicht geblendet den Sonnenuntergang beobachten konnte, während all die kleinen Menschen unten in der Stadt bereits ohne Sonneneinstrahlung von A nach B laufen müssen. Unbegreiflich und absolut schwer zu beschreiben. Noch schwieriger wird es die Eindrücke nach Einbruch der Dunkelheit zu beschreiben. Man befindet sich über einem riesigen, unendlichen Lichtermeer, man erkennt das typisch Nordamerikanische System der Straßenplanung und verliert jedes Gefühl von Stadtgrenzen, denn es gibt keine, nur Lichter. Lediglich im Süden ist es dunkel. Dort ruht der Lake Ontario, im Südwesten kann man deutlich erkennen, wie sich Mississauga, Burlington, Hamilton und Stadt für Stadt ans Ufer drängelt. Schaut man tief in die Dunkelheit im Süden, kann man sogar die Lichter von Niagara-on-the-Lake, der Stadt nahe den Niagara Fällen, am gegenüberliegenden Ufer erkennen... - Boah Geil!



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