Freitag, 27. November 2015

Going Crazy

Black Friday. Das Verkaufsevent des Jahres und alle rasten aus. Anlässlich des vergangenen Thanksgivings und den nun aufsteigenden Schuldgefühle noch keine Weihnachtsgeschenke gekauft zu haben, veranstalten sämtliche Geschäfte dieses Event geprägt von Prozenten.

Während Thanksgiving in den USA erst diese Woche stattgefunden und viele internationale Medien geprägt hat, ist das kanadische Fest der Dankbarkeit schon fast 2 Monate her. 
Wie ich bereits in vorherigen Einträgen beschrieben habe, war es mein erstes Wochenende in Kanada. Thanksgiving selber habe ich aber gar nicht in Toronto, sondern tatsächlich mal außerhalb verbracht. Dazu habe ich eine Stunde Zugfahrt auf mich genommen, bei der ich die urbane Gegend um den Lake Ontario keineswegs verlassen habe. Mein Ziel war Burlington. Dort leben Freunde meiner Eltern, Conny und Collin, mit ihrem Sohn George. Sie hatten mich eingeladen Thanksgiving mit ihnen zu verbringen.
Nach meiner Ankunft verbrachten wir den restlichen Tag in Crawford Lake Conservation Area, einem Schutzgebiet der Ureinwohner Kanadas. Dort haben wir zunächst eine lange und beeindruckende Wanderung unternommen, bevor wir uns die Hütten anschauen konnten, in denen die First Nations gelebt haben.
Am Abend gab es den traditionellen Truthahn und den Apple Pie zum Nachtisch. Anschließend haben wir unseren erschöpfen Beinen und unseren vollen Mägen bei einem bekömmlichen Glas Wein etwas Ruhe gegönnt und dabei Geschichten, Tipps und Tricks ausgetauscht - vielen Dank nochmal dafür!


Und jetzt, heute, Black Friday. Überall hängen die Schilder in den Schaufenstern, die mit hohen Rabatten die Menschenmassen von den Straßen in die Geschäfte locken sollen und es funktioniert. Man weiß natürlich, dass dieser so kommt und so überlegt man bereits die Woche zuvor, was man denn gebrauchen könnte, nur um diese Angebote irgendwie zu nutzen.
An diesem Tag zu arbeiten, wie ich es heute Morgen gemacht habe, ist natürlich weniger lustig. Es ist natürlich, wie erwartet stressig und das trotz der etwas anderen Arbeitsmoral der Kanadier (später mehr dazu). Der Laden wirkt im Gegensatz zum sonstigen Maß der Besucher komplett überfüllt. Hat man eine Ecke wieder aufgehübscht und aufgefüllt, dreht sich dann einmal um, um Kunden zu helfen, kann man hinterher beobachten, wie besagte Ecke wieder aussieht wie vorher! Wenns ums Shoppen mit Rabatten geht, werden Leute verrückt, crazy!


Gott sei Dank hab ich das geschafft und jetzt kann ich selber verrückt werden und mich unter das wahnsinnig Volk mischen. Oder, angesichts meiner finanziellen Lage und meines in diesem Fall eher ruhigen Charakters, lehne ich mich mit einem Tee zurück und genieße die Ruhe in meinem Zimmer.

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