Freitag, 17. Juni 2016

Willkommen in den Maritimes

In Halifax habe ich mal wieder gemerkt wie sehr ich Hafenstädte liebe!

Nach mehr als 20 Stunden Zugfahrt, gestartet in Québec City, haben wir die Bucht erreicht die von Halifax vom Meer getrennt wird. Der Zug umkurvt diese, wobei man seinen Blick nicht davon abwenden kann. In der Bucht liegt einen kleine Insel mit Traumvilla darauf und am Ufer rundherum reien sich weitere Häuser dieser Art. Allgemein konnte man auf der gesamten Zugfahrt mehrere solcher Orte entdecken. Nicht nur viele Seen haben wir passiert auch viele Wälder mit Lichtungen auf denen manchmal auch Schwarzbären herum tollten. Der Zug fährt ungefähr aus Richtung Norden in die Stadt ein, das heißt, dass man bereits bei der Einfahrt an den Güterhafen mit den großen Kränen, die unzählige Container von den Frachtern abladen, vorbei fährt. Anschließend fährt man durch eine Art graben zwischen Häusern und schon ist man direkt in der Stadt.

Die Stadt besteht aus einer guten Mischung aus Geschichte und Moderne. Der alte Hafen, der jetzt als Yachthafen oder Anleger für Kreuzfahrtschiffe und Fähren dient verläuft am gesamten Ufer entlang und lässt sich über eine schöne Promenade gut erkunden. Hier befinden sich neben allen möglichen Restaurants und Geschäften auch historische Bauwerke wie der Pier 21, an dem die Wellen von tausenden von Migranten im 19. Jahrhundert ankamen und gezählt wurden. Zu der Zeit zu der ich in Halifax war, konnte ich noch eine weitere Besonderheit beobachten. Die mexikanische Navy hatte gerade mit ihrem Segeltrainingsschiff Cuauhtemoc, quasi die Gorch Fock Mexikos, angelegt. Der Dreimaster rundete das Bild des Hafens ab und war auch in der Nacht hell beleuchtet. Die netten Segler freuten sich über neue Bekanntschaften und erlaubten Passanten das Schiff gratis zu besichtigen. 

Weiter Richtung Stadt reihen sich moderne Hochhäuser an den Hafen aneinander. Zwischen ihnen Bars, Pubs und Restaurants. Besonders die Argyle Street zeigte sich hier als Party und Ausgehstraße der Stadt. Zwischen all diesen Gebäuden befindet sich der im viktorianischen Stil angelegte Public Garden, der der Innenstadt noch mehr grün verleiht und mit schönen Figuren, Brücken und einem kleinen Leuchtturm geschmückt ist. 


Im Zentrum der Stadt gelangt man zum Citadell Hill. Am Fuß dessen befindet sich der alte Uhrenturm von welchem man bereits einen guten Blick über die Innenstadt und den Hafen hat. Wie der Name des Hügels schon vermuten lässt befindet sich auf dessen Spitze eine Zitadelle. Genau wie in Québec City ist diese sternförmig in den Boden eingearbeitet. Auch hier lässt sich die Geschichte Halifax gut erkunden. Britische Guards treten hier zum Wachwechsel am und hissen morgens den Union Jack bevor dieser am Abend wieder eingeholt wird.



Ein Teil des Aufenthalts in Halifax habe ich mit Freunden bei einem Couchsurfer verbracht. Dieser hat uns dann spontan zum BBQ mit Familie und Freunden eingeladen. Dazu sind wir dann nach Dartmouth am gegenüber liegenden Ufer gefahren. Vom Highway runter wurden die Straßen immer kleiner bevor wir das letzte Stück auf einer Straße aus Kies mitten durch den Wald direkt zum Haus gefahren sind. Das Nachbarhaus konnte man zwar sehen dazwischen lag aber ein kleines Stück Wald und dorthin führte auch eine andere Straße. Die Aussicht von dem Haus war dafür umso besser! Man blickt über ein etwas größeres Stück dichten Nadelwald bis hin zum Meer mit den Buchten die zu den einzelnen Orten an der Küste führen, der perfekte Ausblick für ein kühles Bier und einen BBQ.


Anschließend sind wir abends noch zu weiteren Freunden von unserem Couchsurfer am anderen Ende der Stadt gefahren. "The Shed", eine kleine Werkstatthütte direkt an einem kleinen See mit eigenem Steg und Lagerfeuer. Hier sitzt man zusammen, spielt Country Songs auf Banjo, Violine, Mandarin und Cajon, sitzt zusammen und träumt vom Leben, das Mondlicht spiegelt sich im Wasser, ein schöner Abend an einem magischen Ort. 

Die Ostküste fängt an mir zu gefallen!

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