Freitag, 17. Juni 2016

Hit the Road Jack! (Roadtrip Part I)



Auf die Tage in Halifax sollten die zwei aufregendsten und schönsten Wochen folgen, die ich bislang in Kanada hatte.


Halifax diente uns als Start für unseren geplanten Roadtrip. Der erste Schritt bestand jedoch darin, mit Sack und Pack vom Hostel zum lokalen Westin Hotel, wo wir unser Mietauto abgeholt haben. Ein Toyota Corolla, später liebevoll Penny genannt, war das auserwählte Gefährt und sollte sich auch als gute Wahl heraus stellen. Nachdem alle Formalitäten geklärt waren, sämtliches Gepäck mit Mühe verstaut war, wurden die letzten Dinge und Lebensmittel besorgt und dann ging es ab auf die Straße, bei strömendem Regen. 

Das Wetter wechselte anschließend alle 15 bis 20 Minuten zwischen Regenschauern und strahlendem Sonnenschein. Bereits weniger als eine Stunde später haben wir unseren ersten Stopp erreicht: Peggy's Cove.

Der Ort an sich ist mit gefühlten 30 Häusern ziemlich klein, bekannt ist er aber wegen des Leuchtturms, der direkt an der Atlantikküste steht. Hier prallen die Wellen auf die runden Felsen und spritzen dabei Meterhoch in die Luft.


Aber auch abseits des Leuchtfeuers hat der Fischerort etwas zu bieten. Am besten sieht man das im Ortskern befindet sich eine kleine Marina, die mit den Fischerbooten ein super Postkartenmotiv abgibt.

Nachdem wir unsere Tour fortgesetzt hatten, erweckten ein paar Kilometer später ein paar bunte Steine und Bäume am wegesrand unser Interesse. Es handelt sich hierbei um ein privates Museum eines Mannes der hier aufgewachsen ist. In seinem Museum stellt er die Legende von Peggy dar, das Mädchen das demnach hier gestrandet sei und als einzige den Schiffbruch überlebt habe und nach der der Ort benannt ist, unterstützt mit eigenen Gemälden und Relikten aus der passenden Zeit aus dem eigenen Familienbesitz. Er hat die Geschichte auch als Autor in einem Buch verfasst und um den Charakteren noch mehr Leben zu geben auch Fortsetzungen geschrieben, an denen er immer noch arbeitet.

Gegen Mittag erreichten wir dann unseren nächsten geplanten Stopp. Die Stadt Lunenburg gilt als eine der Hauptattraktionen Nova Scotias und ist außerdem Teil des UNESCO Weltkulturerbe. Warum das so ist brauch man gar nicht zu hinterfragen, wenn man durch die Stadt läuft. Die Stadt spiegelt eine der wichtigsten Einnahmequellen wunderbar wieder, die Fischerei. Am Hafen reiht sich Fischerboot neben Fischerboot und dazwischen noch ein paar historische Schiffe, wie zum Beispiel die Bluenose II. An der Promenade daran drängen sich dann die dazugehörigen Betriebe mit ihren Lagerhäusern, Geschäften und Restaurants. Gebaut aus Holz und mit farbenfrohen Anstrichen erinnert das ganze doch sehr an Skandinavien. Einen besonderen Blick bietet sich vom gegenüberliegenden Ufer, wo man die Aussicht sogar bei einer Runde Golf genießen kann.


Es folgte die erste längere Etappe auf unserem Trip. Zunächst über Nebenstraßen, dann nur noch über Highways ging es vorbei an Halifax und Truro bis nach Moncton in New Brunswick. Moncton sollte uns als erste Übernachtungsstätte und gleichzeitig als Basis für Tagesausflüge dienen. 
Der erste dieser Ausflüge führte uns am nächsten Tag zu den Hopewell Rocks und dem dazugehörigen Nationalpark. Nach einer kleinen Wanderung durch eben diesen Park, gelangten wir zur Steilküste mit den Felsen, die wegen ihrer Form auch Flower Pot Rocks (Blumentopffelsen) genannt werden. Ihre Form erhalten Sie durch die Gezeiten, die beim Wechsel von Flut zu Ebbe und andersherum an den Felsen entlang schleifen. Die Bay of Fundy ist weltbekannt für ihren großen Tidenunterschied, der im Durchschnitt um die 10 Meter betragen kann und bei Ebbe eine völlig neue Welt offenbart. Ist das Wasser verschwunden, kann man an den Felsen entlang laufen und die Blumentöpfe von unten bestaunen man sollte jedoch zu sehen, dass man rechtzeitig wieder Land gewinnt sodass man noch am Leben ist wenn die Flut die Möglichkeit bietet mit dem Kajak die Felsen zu umpaddeln.

Der nächste Tagesausflug führte uns nach Shediac, wo wir nicht nur den größten Hummer der Welt gefunden haben sondern auch einen riesigen Sandstrand, der doch Lust auf Sommer gemacht hat, genießen konnten. Außerdem haben wir noch die Aussicht auf malerische Häuser und natürlich das Wasser am Pointe-du-Chene genossen bevor wir uns wieder zurück machten, damit wir uns am nächsten Tag in ähnliche Richtung auf in die nächste Provinz machen konnten.

Nach den ersten drei Tagen Roadtrip lässt sich bereits sagen, dass die Ostküste genauso einladend ist wie die Rockies und ich mich freue noch mehr Zeit hier zu verbringen.

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