Montag, 8. Februar 2016

Ein bisschen Deutschland in Kanada

Mehr als einen Monat ist es her, dass ich das letzte Mal etwas gepostet habe. Das liegt zum Einen daran, dass ich hier in Blue Mountain eine gewisse Routine gefunden habe und zum Anderen, dass es nur kleinere Dinge sind die ich erlebe und es sich kaum lohnt darüber zu schreiben... Deswegen fasse ich meinen Januar mal in einem Post zusammen.
Die Angesprochene Routine besteht hauptsächlich aus Arbeit. Ich arbeite vollzeit und daher 5 Tage die Woche, in der ich Zimmer putze und alles auf Vordermann bringe um meine Reisekasse etwas aufzufüllen. Dabei stolpere ich das ein oder andere Mal über interessante und witzige Dinge, die man zum Teil an Orten findet, wo man nicht mit ihnen rechnet (z.B. Kaffeefilter im Bett, ohne Kaffee, Maschine oder Tassen). Mittlerweile habe ich aufgehört mich jedes Mal zu fragen warum oder wie so etwas passiert, dafür akzeptiere ich einfach, dass Menschen Menschen sind und nunmal manche von ihnen verrückte Dinge tun.
In meiner Freizeit hänge ich meistens mit den Leuten aus meinem Haus ab. Wir sitzen zusammen, erzählen uns Geschichten aus der jeweiligen Heimat, schauen Filme oder unternehmen Weiteres. So gehen wir zum Beispiel gemeinsam essen, des Öfteren besuchen wir das Kino, veranstalten einen Wein und Käse Abend oder wie jüngst schauen uns den Super Bowl an (endlich mal zu einer humanen Zeit und nicht mitten in der Nacht). Es ist toll so viele Leute aus verschiedensten Orten der Welt kennen zu lernen und bei der Reiseplanung schaut man sich schon mal danach um, ob sich nicht die zukünftigen Wege irgendwo kreuzen könnten. Ich habe hier mit meiner Tyrolean Crew eine neue Gruppe aus Freunden und eine zweite Familie gefunden.

Als neues Hobby habe ich hier das Skifahren für mich entdeckt. Logisch, wenn man in einem Skigebiet arbeitet und Liftpass und Skis gratis bekommt. Mittlerweile heize ich schon die größeren und anspruchsvolleren Pisten herunter und habe Spaß daran enge und weitere Kurven auf dem präparierten Schnee zu ziehen. In den Badlands Park, bestehend aus Sprüngen und Rampen habe ich mich bislang noch nicht getraut aber wer weiß was noch kommt. Nächste Woche möchten ich dann erstmals das Snowboarden ausprobieren, mal schauen ob ich das genauso schnell erlerne wie Skifahren.
Dafür muss jedoch das Wetter mitspielen. Denn worauf ich in der Überschrift anspiele ist der Winter, den ich hier erlebe, dank Klimawandel und El Nino genau denr wärmste Winter Kanadas seit mehreren Jahren. Dieser ist dann recht unspektakulär und weniger Kalt, so hat sich das Winterwunderland, dass ich nach dem ersten Schneesturm Anfang des Jahres erleben durfte, wieder in ein graueres, verregnetes Land verwandelt. Die Pisten sind zwar dank Kunstschnee noch präpariert und auch befahrbar aber letztendlich erinnert das doch sehr an einen Winter wie ich ihn aus der Heimat kenne. Nachts ist es kalt genug für etwas Schnee, den man morgens freudig erblickt, doch im Laufe des Tages verschwindet dieser nach und nach wieder. Den Höhepunkt gab es vor einer Woche, als wir bei strahlendem Sonnenschein und 10 Grad Celsius beschlossen haben einen Strandtag auf dem Volleyballfeld vor unserem Haus zu machen und in kurzen Hosen eine Sandburg zu bauen... In Kanada, Anfang Februar... Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet.
In den nächsten Tagen soll es jedoch wieder in die Minusgrade gehen und auch etwas schneien. Sobald es wieder etwas mehr zu erzählen gibt, schreibe ich dann auch wieder häufiger, in allzu ferner Zukunft ist es ja nicht mehr. Die ersten sind schon weiter gezogen, ich dagegen genieße weiter die Zeit hier, die Möglichkeiten die ich hier habe und das Zusammenleben mit den tollen Leuten hier.
Ski Heil und bis bald!

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